Das Projekt

Die arbeitsweltbezogene politische Jugendbildung in der Bildungsstätte Bredbeck realisiert ein neues Langzeitprojekt (2017 – 2019) im Rahmen des Bundesprogramms des Bundesfamilienministeriums „Demokratie leben!“ Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit.

 

Der Übergang Schule/Beruf markiert einen symbolischen Schritt in die Erwachsenen- und Erwerbstätigkeitswelt. Für junge Menschen mit Fluchterfahrungen kommt in dieser Übergangsphase aufgrund fehlender und prekärer Aufenthaltsperspektiven eine besondere Situation hinzu und damit nicht nur eine faktische, sondern auch eine persönliche Auseinandersetzung mit institutionellen Diskriminierungsstrukturen. Die damit verbundenen Ängste keinen Ausbildungsplatz oder eine Arbeitsstelle zu finden, haben Auswirkungen auf die Lebens- und Zukunftsgestaltung. Ratlosigkeit, Handlungsunfähigkeit, psychische Verunsicherungen und psychosoziale Erkrankungen können die Folgen sein.

An dieser Stelle möchte das Modellprojekt junge Menschen mit Fluchterfahrungen zwischen 16 und 27 Jahren im Übergang Schule/Beruf durch eine Seminarreihe empowern, ihren Weg in der Arbeits- und Lebenswelt in Deutschland zu gehen. Methodisch wird mit Ansätzen der kulturellen und politischen Bildung (bspw. der  Theater-, Bewegungs- und Biografiearbeit) gearbeitet. Das Projekt sucht nach Möglichkeiten – jungen Menschen – Orte des Lernens zu bieten, um ihnen das Kennenlernen des hiesigen Arbeitsmarkts im Kontext politischer Bildung zu vermitteln. Dabei handelt es sich um Empowerment-Seminare, die neben der Wissensvermittlung um Chancen und Möglichkeiten, erweiterten Spracherwerb sowie individuelle Beratung und Persönlichkeitsstärkung zum Inhalt haben. In verschiedenen professionell angeleiteten Workshops aus den Bereichen Theater, Musik, Medien und Bildender Kunst können die Teilnehmenden ihre Gedanken, Beobachtungen und Interpretationen zu den jeweils verhandelten Themenbereichen zum Ausdruck bringen. Im Mittelpunkt steht dabei das Sichtbarmachen von Stärken, Widerständen und Wohlbefinden. Im Idealfall entwickeln und reflektieren die Teilnehmenden handlungsstärkende Strategien bspw. im Umgang mit (Mehrfach-)Diskriminierungen in Ausbildung und Arbeit und sie können sich gestärkt den Anforderungen einer Arbeitswelt stellen. Das Projekt ist für alle Personen bundesweit offen, richtet sich aber besonders an die Zielgruppe im Landkreis Osterholz. Insgesamt werden im Projektzeitraum 30 Tages- und 14 Blockseminare (3-tägig) prozess- und teilnehmendenorientiert gestaltet und partizipativ durchgeführt.

 

Zielgruppe: Jugendliche und junge Erwachsene mit Fluchterfahrungen zwischen 16-27 Jahren im Übergang Schule/Beruf

Hinweise:

Seminarsprache Deutsch. Dolmetscher_innen können gestellt werden. Tagesseminare nach Bedarf und individueller Absprache